Einen rabenschwarzen Abend erlebten die Oberligaringer der SVG Nieder-Liebersbach und ihre mitgereisten Fans beim direkten Tabellennachbarn KSC Graben-Neudorf. Im Bewusstsein, eine schwere Aufgabe im Abstiegskampf vor sich zu haben, war man vor der Begegnung noch guter Dinge; erst recht als sich beim Wiegen herausstellte, dass die Gastgeber mit Oleg Boikov (75 kg GR) und Michael Walgutski (98 kg FS) auf zwei ihrer absoluten Leistungsträger verzichten mussten. Aber selbst diese Chance wussten die Odenwälder nicht zu nutzen und unterlagen am Ende eines turbulenten Kampfes denkbar knapp mit 15:16. Dabei zeigten leider einige Ringer deutliche konditionelle Defizite, klare Punktführungen wurden verspielt und Anweisungen der Trainer einfach nicht konsequent umgesetzt.
Noah End kämpfte gegen den Deutschen Juniorenmeister John Keterling bis 57 kg (FS) erwartungsgemäß auf verlorenem Posten und unterlag bereits nach 1:11 Minuten durch technische Überlegenheit mit 0:16. Noch immer auf seinen ersten Saisonerfolg wartet Ringertrainer Sebastian Otto bis 130 kg (GR). Auch gegen Kay Schall klappte es diesmal nicht. Im Vorjahr noch klarer 16:1-Sieger, unterlag der Liebersbacher diesmal mit 0:5 Punkten. Eine starke kämpferische Leistung zeigte hingegen Bastian Fellner bis 61 kg (GR) gegen den routinierten Nico Rohr. Mit stabilem Standkampf und seiner Stärke im Boden holte er mit seinem 11:3 Punktsieg drei wichtige Mannschaftspunkte. Problemlos siegte auch Florian Otto bis 98 kg (FS) gegen Ersatzmann Arthur Wegner. Bereits nach 1:57 Minuten stand hier sein Überlegenheitssieg mit 15:0 fest. In einem sehr farblosen Duell bis 66 kg (FS) gelang es Leon Jeck nicht, seine 1:0-Pausenführung gegen Alexander Aner zu verteidigen. Dieser glich nicht nur aus, sondern kam in der Schlussphase sogar noch zum 5:1 und siegte damit deutlicher als erwartet. Halbzeitstand somit 8:7 für Graben-Neudorf.
Sebastian Kurth begann bis 86 kg (GR) verheißungsvoll, nutze die erste Passivitätsbodenlage zu drei Drehern und ging mit 7:0 in die Pause. Danach drehte sein Kontrahent Rouven Kammerer allerdings mächtig auf, Kurth brach konditionell total ein, rettete sich beim 7:14 aber noch über die Zeit und gab nur zwei Mannschaftspunkte ab. Zuverlässig wie gewohnt erledigte Colin Eckert bis 71 kg (GR) seine Aufgabe gegen Amir Moghaddam. Er beherrschte seinen Gegner klar in jeder Situation und brachte die Liebersbacher durch sein 17:0 nach 2:36 Minuten wieder mit 11:10 in Front. Auch sein Bruder Merlin startete gegen Nicolai Baumann bis 80 kg (FS) stark und ging mit 5:0 in Führung. Dann geriet er durch einen Konter fast auf beide Schultern und verlor im weiteren Verlauf dieses wilden, punktereichen Kampfes zusehends sein Konzept. Am Ende stand eine durchaus vermeidbare 18:23-Niederlage und die Führung ging wieder an die Gastgeber. Mit Maik Braun hatte Vladut-Alexandru Stefan den erwartet schweren Gegner bis 75 kg (FS). Nach ausgeglichenem Beginn beim 4:4 gewann Braun zunehmend die Oberhand und brachte den SVG-Ringer mehrfach in bedrohliche Situationen. Nach 4:38 Minuten waren dieses am Ende doch ungleiche Duell mit 23:8 Punkten zugunsten des Gastgebers und damit auch der Mannschaftskampf entschieden. Steffen Layer konnte daher im letzten Kampf des Abends bis 75 kg (GR) gegen Morteza Ahmadi nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Nach anfänglichen Mühen beherrschte er seinen Kontrahenten klar, punktete mehrfach am Boden und siegte nach 5:48 Minuten mit 17:1.
Die zweite Mannschaft musste bei ihrem Auswärtskampf beim KSV Ispringen 2 auf Punktegarant Patrick Eckert verzichten, konnte aber mit Mark Müller einen neuen jungen Sportler aufbieten, der an seinem Geburtstag sein Debüt in der Mannschaft feiern konnte. Zwar war man auf der Matte mit 4 gegenüber 10 Einzelsiegen unterlegen, aber da die Gäste zwei Ringer aus der 1.Mannschaft aufboten, siegte man mit 32:24 doch ein wenig überraschend am „grünen Tisch“. Mark Müller unterlag gegen Fabian Böhm zweimal auf Schulter (52 kg FS + GR), Felix Seiler verlor gegen Eugeniu Sava auf Schulter und 0:16 (66 kg (GR + FS), Julian Brandenburger (75 kg) und Luke Schneider (86 kg) siegten jeweils kampflos und Lukas Hofmann unterlag Alisan Özsoy zweimal auf Schulter (130 kg GR + FS).
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